Meine erster Versuch !

 

Es fing eigentlich damit an, daß ich im Dezember 98 umgezogen bin, und endlich eine Garage zur Verfügung hatte.Da sich mein Scirocco nicht gerade im besten Zustand befand, beschloß ich ihn über den Winter ein bißchen zu richten und ihn wieder fahrtüchtig zu machen.
Denn es gab einige Mängel zu beheben. Diese Mängel bestanden hauptsächlich optischer- aber auch technischer und mechanischer Art. (Unachtsamkeit des Vorbesitzers)
Um die Kosten gering zu halten, suchte ich in der Zeitung nach einem gebrauchten Scirocco, um diesen dann als Ersatzteillager zu verwenden.

Am 02.01.1999 machte ich mich ans Werk und begann, meinen Wagen zu richten.Nachdem ich die defekten Teile demontiert hatte, stand der Wagen schon fast nackt da.
Als ich mir den Wagen dann so ansah, wurde der Gedanke an einer Komplett-Restaurierung immer größer.
Kurzerhand beschloß ich, meinen Rocco vollständig zu richten. Ich dachte mir . " Wenn ich mir schon die Arbeit mache, dann aber auch richtig.
Nun mußte ich mir aber erst Gedanken über die Vorgehensweise und Reihenfolge der Arbeitsschritte machen.

Gesagt . Getan !!!

Ich fing damit an, den Wagen bis aufs letzte Teil vollständig abzurüsten. Hierbei stieß ich auf einige wenige Probleme, da viele Schrauben u.s.w. schon längst festgerostet waren.
Denn immerhin handelt es sich um einen Rocco Bj. 4/83.
Nachdem ich ihn völlig abgerüstet hatte, begann ich damit, den alten Lack abzuschleifen und die Karosserie an ein paar stellen zu entrosten. Jetzt mußten nur noch ein paar Beulen verspachtelt werden und schon war mein Rocco grundierfähig.

Zuerst überlegte ich, ob ich den Wagen von einer Firma lackieren lassen sollte . habe mich dann aber entschlossen, diese Arbeit auch selbst durchzuführen. Deshalb ging ich los und kaufte mir ein Lackiergerät.
Später setzte ich mich mit einer Freundin in Verbindung, die als Lackiererin in einer Werkstatt arbeitet, um dort mit Vitamin B die Grundierung und den Lack zu kaufen.
Aber welche Farbe ??? Ich nahm den Farbkatalog der Firma und blätterte ein bißchen herum.
Als ich dann das Nagaro-Blau sah, wußte ich genau welche Farbe es sein sollte.
Jetzt kam aber wieder ein weiteres Problem auf mich zu ! Und zwar ging es hierbei um die Spritztemperatur. Es war ja Winter, mit zeitweise um die -18  °C. Ich fuhr zu meinem Schwiegervater und lieh mir seinen Gasbrenner aus. Damit konnte ich wenigstens die Temp. auf + °C erhöhen.

Jetzt konnte ich endlich mit dem grundieren beginnen. Es war eigentlich sehr einfach und verlieh mir eine gewisse Übung. Denn dies war ja wichtig, um keine Rotznasen zu bekommen. Natürlich hatte ich ein paar Rotznasen mit drinnen, aber daß war ja nicht so schlimm, denn die Grundierung mußte ja sowieso noch geschliffen werden und somit ließ sich auch dieses Problem beseitigen.Als ich alle Teile grundiert hatte, begann ich mit der mühseligen Schleifarbeit. Manchmal glaubte ich, mir würde bald der Arm abfallen und oftmals verließ mich auch die Lust am schleifen. Diese ewige schleifere in den ecken mit irgendwelchen hilfsmitteln ließ mich fast verzweifeln. Aber jammern half hier auch nicht !.Deshalb habe ich mich zusammen gerissen und mein bestes in der Schleifarbeit gegeben.
Nachdem die Grundierung geschliffen war, war ich richtig glücklich darüber.
Doch was dann folgte . beängstigte mich ein bißchen, denn jetzt wurde es ernst !
Jetzt war ja die Farbe an der Reihe, bei der ich keine Rotznasen dulden kann.
Dieser Gedanke im Hinterkopf machte mich sehr nervös. Schließlich bin ich kein Lackierer.
Aber was sollte ich machen ? Hilfe holen ?- Nein ! ,ich wollte ja alles alleine machen.Ich riß mich zusammen und fing an die Farbe zu spritzen. Zuerst lief alles wie geschmiert ;

Nachdem ich alles Lackiert hatte, blieb mir viel Zeit um über weitere Arbeitsschritte nachdenken zu können, denn die Farbe mußte ja trocknen und durchhärten.Einen Tag später schaute ich mir mein Werk an und war nicht ganz zufrieden . denn die Rotznasen störten mich schon sehr. Was blieb mir also übrig, als die Seite nochmals zu schleifen und lackieren. Dies nervte mich zwar extrem, aber der Fortschritt besänftigte mich wieder.
Was jetzt noch fehlte war der Klarlack. Es war der 27.01.99. Ich werde diesen Tag in meinem ganzen Leben nicht vergessen. Es war der schönste Tag , den ich je erlebte. ( Ihr werdet später verstehen warum ).Es war damals ca. 14.00h als ich anfing den Klarlack anzurühren. Ich lackierte zuerst den Wagen . dann die Heckklappe sowie die Motorhaube. Es fehlten also nur noch die Türen.

Gegen ca. 18.45h hatte ich die ersten Spritzgänge auf den Türen als plötzlich meine Frauim Keller stand und sagte : " Rainer . kannst du mich bitte ins Krankenhaus fahren . ich glaube es geht los" . Meine Frau war zu dem Zeitpunkt hochschwanger, jedoch hätten wir laut Arzt noch ein paar Tage Zeit gehabt. Ich ließ sofort alles stehen und liegen und fuhr sofort mit ihr ins Krankenhaus. Um 23.45h erblickte mein Sohn Marcel das Licht der Welt, oder bzw.die Lichter des Kreissaales. Ich blieb noch bis ca. 3.30h im Krankenhaus und fuhr dann völlig übermüdet nach hause.

Nach ein paar Stunden Schlaf machte ich mich wieder an die Arbeit. Ich nahm die Spritzpistole und lackierte den Rest. Was ich hierbei nicht beachtet hatte vor lauter Aufregung und Freude . der Klarlack war nicht Luftdicht verschlossen und hatte somit ein bißchen angebunden, was mir kleine Rotzflocken mit auf die Oberfläche brachte. Aber das war mir in dem Moment irgendwie egal.
Nun war auch dieses Thema abgeschlossen.

Als nächstes folgte der Innenausbau, bei dem ich meiner Phantasie freien lauf ließ. Ich wollte ja schließlich etwas einmaliges.
Zuerst machte ich mir Gedanken darüber, welche Komponenten in meiner Hi-fi Anlage enthalten sein sollen und wie ich diese im Fahrzeug unterbringe.
Mir war eigentlich schnell klar, daß ich hier noch ein bißchen investieren muß, um einen vernünftigen Sound zu bekommen. Nachdem ich alles Material zusammen hatte, begann für mich die schönste Arbeit . Verschalung des Innenraumes und Einbau der Anlage. Jedoch mußte ich zuvor noch die ganzen Kabel verlegen und den Innenraum (inkl. Türen ) mit einer speziellen Dämmatte versehen.
Jetzt fehlte noch der Himmel . schwierige Aufgabe . denn den alten habe ich herausgerissen um das Dach dämmen zu können. Ich besorgte mir eine Schaumstoffmatte und schnitt diese auf Maß zu. Meine Frau bespannte und nähte dann einen schwarzen Filz darauf.
Auch die A;B;C-Säulen wurden mit bespanntem Filz ausgestattet.
Soweit so gut ! Aber es mußten ja noch neue Stoßdämpfer her, denn die alten waren am Ende ihrer Kräfte. Eigentlich wollte ich die Stoßdämpfer vom anderen Rocco nehmen, konnte diese aber Wetterbedingt nicht ausbauen. Also blieb mir nichts anderes, als auf besser Wetter zu warten. In der Zwischenzeit machte ich mir Gedanken über die Felgen und Bereifung.

Ich kann doch nicht mit einem neu lackierten Fahrzeug und 16 Jahre alten Stahlfelgen sowie Gartenschläuche rumfahren. Deshalb machte ich mich auf den Weg zu A.T.U und kaufte mir dort einen Satz Alufelgen mit 195/50/15er Bereifung.
Als ich diese zur Probe montierte, gefiehl mir das Ergebniß nicht. Der Wagen muß tiefer.
Ich schaute in den verschiedensten Katalogen sowie Zeitschriften nach einem günstigen Händler. Ich entschied mich für ein Koni-Fahrwerk mit Weitec Federn.
Tieferlegung VA 60mm / HA 40mm
Welche Probleme ich mit der Lieferfirma dabei hatte, möchte ich hier nicht näher erläutern, da ich sonst wegen Rufschädigung zur Verantwortung gezogen werden könnte.
Nach einigen Wochen ( genau gesagt nach 4 ½ Wochen ) bekam ich endlich die richtigen Teile geliefert und baute diese sofort ein.

Endlich fertig . brachte ich den Wagen in die Werkstatt zur Tüv-Abnahme und Eintragung der Sonderteile.
Nun bin ich stolzer Besitzer eines 83er Scirocco´s ,dem man sein alter nicht ansieht.

Und hier noch die Auflistung der einzelnen Arbeitsschritte mit Zeitangabe

Abrüsten (komplett) 10,5 Std.
Schleifen (Lack-alt) 14,0 Std.
Kleinteile aufbereiten 5,0 Std.
Fahrzeug Dämmen 3,5 Std.
Grundieren 4,5 Std.
Grundierung schleifen 16,5 Std.
Farbe spritzen 4,0 Std.
Klarlack spritzen 7,0 Std.
Scheiben tönen (Folie 3-Fach) 6,5 Std.
Aufrüsten der Türen u. Heckklappe 18,0 Std.
Verschalung 19,5 Std.
Einbau Hi-Fi Anlage kompl. 34,0 Std.
Aufbereiten von Türverkleidungen . Cockpit . Konsolen etc. 10,0 Std.

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Gesamtstunden 153,0 Std.
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Weitere Daten :

Hi-Fi Komponenten
Radio Sony XR-C 210 MK2 mit 10-Fach Wechsler
Weiche Sony XEC-505 Crossover Aktiv-Weiche
Kondensator AIV Pufferkondensator 1,0 F
Endstufen Gelhard Indy 480 4-Kanal Endstufe (Front-Hecksysten)
JBL GTS 180X Endstufe ( Subwoofer )
Subwoofer Polk-Audio Æ 30cm
Geschlossenes 15 L Gehäuse
Lautsprecher- Vorne : Powersound 3-Wege 120W
systeme Hinten : Velocity VX 203 3-Wege 200W

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Extras : Alarmanlage
Innen/Außen . Thermometer
Eiswarner
Kurzstabantenne